Uni Trier erstmals bei "Orange the world" dabei

Die Uni Trier setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen: Die erstmalige Beteiligung an der UN-Kampagne „Orange the World", die in Trier der Zonta-Club und der Stadt federführend organisieren, unterstützt das Ziel, Forschen, Lehren und Lernen in einer gewaltfreien Umgebung zu ermöglichen.

Mit der Kampagne „Orange the World" machen die Vereinten Nationen alljährlich auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Der Aktionszeitraum beginnt mit dem internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November und endet am 10. Dezember mit dem Tag der Menschenrechte. Die Farbe Orange soll als Signalfarbe symbolisch auf alarmierende gesellschaftliche Zustände aufmerksam machen. In diesem Jahr beteiligt sich die Universität Trier erstmals an der Kampagne.

Als weithin sichtbares Zeichen wird am Samstag, 25. November, mit einsetzender Dämmerung bis gegen Mitternacht Campus II der Universität in orangenes Licht gehüllt. Am gleichen Abend werden auch an anderen prominenten Orten in der Stadt Trier unterschiedliche orangefarbene Zeichen gesetzt. Vom 28. bis 30. November macht außerdem jeweils zwischen 11:30 und 13:30 Uhr mit Unterstützung des Zonta Clubs ein Stand in der Mensa von Campus I der Universität auf das Thema „Gewalt gegen Frauen" aufmerksam. Hier kann man sich über die Aktion und Hilfsangebote informieren und diskutieren.
Die Beteiligung der Universität an „Orange the World" beginnt aber bereits am 24. November im Schulterschluss mit der Stadt Trier und dem Zonta-Club, als zwei treibenden Kräfte der Aktion in Trier. Kanzlerin Dr. Ulrike Graßnick wird die Universität repräsentieren, wenn um 10:00 Uhr Oberbürgermeister Wolfram Leibe am Trierer Rathaus die „UN-Orange the World"-Flagge hisst.
„Als Universität Trier beteiligen wir uns voller Überzeugung an Orange the World 2023. Forschen, lehren und lernen lässt sich nur in einer gewaltfreien Umgebung und unter von Gewalt unbelasteten Lebensumständen. Dazu zählt in besonderem Maß geschlechtsspezifische verbale und physische Gewalt, denen sich Frauen zu unserem größten Bedauern auch in Deutschland weiterhin täglich ausgesetzt sehen", skizziert Ulrike Graßnick den Standpunkt der Universität.

Die Universität Trier hat in dieser Hinsicht bundesweit eine Vorreiterrolle eingenommen. Der Senat der Universität hat 2016 eine Richtlinie erlassen und damit eine Beauftragte für den Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeits- und Studienplatz installiert. In der Präambel der Richtlinie bezieht der Senat als zentrales Organ der Universität unmissverständlich Position gegen sexuelle Belästigung, Diskriminierung und Gewalt. Danach betrachtet es die Universität als ihre Pflicht, alle Mitglieder und Angehörigen der Universität vor jeglicher Form von sexueller Belästigung, Diskriminierung und Gewalt zu schützen.
„Sexuelle Belästigung und Gewalt gehören leider immer noch zum Alltag und finden überall statt – auch an Universitäten", weiß Prof. Dr. Claudia Ritzi aus ihrer Arbeit als Senatsbeauftragte. Sie ist an der Universität die erste Anlaufstelle bei Fällen von sexueller Belästigung oder Gewalt. „Große Herausforderungen stellen Stalking, aber auch verbale oder gar physische Übergriffe dar", so Claudia Ritzi. Sie bietet ein offenes, aber geschütztes Gesprächs- und Beratungsangebot für alle Universitätsangehörigen an und kann bei Bedarf Einzelfällen weiter nachgehen. Die Senatsrichtlinie bietet auch die Möglichkeit von Sanktionen.
„Unser Ziel ist, die Universität zu einem diskriminierungsfreien Raum zu machen", verfolgen Claudia Ritzi und die zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität, Dr. Claudia Seeling, ein gemeinsames Ziel. „An Universitäten gibt es spezielle Machtverhältnisse, hier kommt sexualisierte Gewalt in unterschiedlichen Formen immer wieder vor. Die Frage ist, wie wir alle dazu beitragen können, dass die Universität ein diskriminierungs- und gewaltfreier Ort ist", sagt Claudia Seeling. Mit der Beteiligung an der Kampagne „Orange the World" will die Universität dazu auffordern, über diese Fragen nachzudenken und ein klares Zeichen gegen alle Formen von Gewalt und Diskriminierung von Frauen setzen.